Christdemokraten blickten mit Fach-Referenten auf den niederländischen Nachbarn: „Gute Chancen für Kooperationen“

Nierswalde – Die Niederlande leiden derzeit unter wachsender Arbeitslosigkeit, einer deutlich höheren Inflationsrate als auf deutscher Seite und zeigen derzeit ein negatives Wachstum. Viele Leerstände mit Tausenden von Quadratmetern von Büroraum prägen das Bild links und rechts der niederländischen Autobahnen – und im Stadtbild nahezu aller Klein- und Mittelstädte drängen sich Schilder mit dem Hinweis „Te koop“ ins Auge des Beobachters.

 

„Die Rezession hat unser Nachbarland offensichtlich voll erwischt“, zog Peter Poell im Nierswalder Landhaus das Fazit dieses Abends. Auf Einladung des Arbeitskreises für Regionale Wirtschaftsförderung der CDU - Kreistagsfraktion unter Leitung von Peter Poell ließen sich die zahlreichen Gäste von gleich drei Referenten auf den aktuellen Stand der Diskussion bringen und nutzten im Anschluss die Möglichkeit zum Gedankenaustausch. Als Referenten standen Frank Wöbbeking als Geschäftsführer der in Kleve beheimateten Kommunikations-Agentur mediamixx bereit, der Redakteur des Gelderlander und Grenz-Pendler Thed Maas war mit dabei wie auch Hildegard Bongert-Boekhout. Sie führt das Euregio-Projekt „2 connect Business“ der Euregio Rhein-Waal, das mit 1,3 Millionen Euro vor allem deutsche und niederländische Unternehmen zur Zusammenarbeit bewegen soll.

 

Nach Einschätzung von Bongert-Boekhout haben die Rückschläge im Wohnbau auch hohen Einfluss darauf gehabt, dass die Bankenwelt heute in den Niederlanden deutlich zurückhaltender finanziert als noch vor wenigen Jahren.

 

Thed Maas, der an jedem Wochentag von Wyler aus in seine niederländische Redaktion pendelt, lieferte den vornehmlich Christdemokraten im Landhaus die Pläne für Großprojekte der Zukunft, wie sie die Niederländer weiterbringen sollen. Das Health-Valley um Nimwegen herum, das Mode-Valley bei Arnheim, das Food-Valley mit den Schwerpunkten der Ernährungswirtschaft um Wageningen herum – dies alles seien Cluster, die für das Nachbarland Hoffnungen und Impulse freimachten.

 

Ein deutliches Problem und Wachstumshemmnis war für den Medien-Fachmann Frank Wöbbeking die derzeit hohe Sparquote der niederländischen Nachbarn, die jede Binnen-Nachfrage erdrücke. Wöbbeking sah ungeachtet der Problem-Vielfalt „gute Chancen für Kooperationen zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen.“

Peter Poell stellte in seinem Schlusswort heraus, dass gerade in unserem Kreisgebiet eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung deutscher und niederländischer Unternehmen Garanten seien für Beschäftigungschancen- und -impulse im deutsch- niederländischen Raum. „Wir freuen uns über die intensiven Kontakte zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen und wünschen unseren niederländischen Nachbarn eine erfolgreiche Umsetzung der vorgestellten Pläne und Projekte und damit verbundene Wachstumsimpulse.“